Kinder sind kleine Gefühlsexperten, die ihre Emotionen auf ihre eigene einzigartige Weise ausdrücken. Doch allzu oft neigen wir Erwachsenen dazu, ihre Gefühle abzutun oder zu bagatellisieren, anstatt sie ernst zu nehmen. Wenn wir die Gefühle von Kindern nicht aushalten und begleiten, lernen sie auch nicht, wie man mit den verschiedenen Emotionen umgeht. Das kann sich negativ auf ihr Nervensystem, ihre psychische Entwicklung und ihr zukünftiges Leben auswirken. Kinder, die lernen, ihre Gefühle auszudrücken und zu verstehen, entwickeln eine bessere emotionale Intelligenz, die ihnen im Umgang mit anderen und in schwierigen Lebenssituationen von unschätzbarem Wert sein wird.
Ein häufiges Beispiel für den Umgang mit Kindergefühlen ist die Wut und Trauer. Stell dir mal vor du und dein Partner seid gerade auf einem sehr schönen Tagesausflug und er sagt dir, dass er es echt schade findet, dass der Tag schon vorbei ist. Wie würdest du reagieren? Vermutlich stimmst du ihm zu und sagst auch, dass der Tag mega schnell vorbei ging und du traurig bist.
Und nun übertragen wir das mal auf eine Situation mit deinem Kind. Du bist mit deinem Kind auf dem Spielplatz. Dein Kind hat total viel Spaß und als du sagst, dass es nun Zeit ist nach Hause zu gehen, weil das Abendessen noch gemacht werden muss fängt dein Kind an zu weinen. Es möchte einfach noch nicht gehen und lieber weiterhin spielen. Wie reagierst du darauf? Oftmals neigt man dazu die Emotion des Kindes abzutun. „Jetzt wein doch nicht gleich, mach doch nicht so ein Theater“ oder noch schlimmer wir drohen „Wenn du jetzt nicht kommst, dann gehe ich ohne dich“. In solchen Fällen ist doch meistens unsere Erwartungshaltung an unsere Kinder einfach unrealistisch.
Wenn Menschen sich öfter mal fragen würden „Wie würde ich mich dabei fühlen?“ Gäbe es weniger Enttäuschungen und viel merh Verständnis. Emotionen sind natürliche Reaktionen, und es ist wichtig, diesen Gefühlen auch Raum zu geben.
Es liegt in der Verantwortung von uns Eltern, mit gutem Beispiel voranzugehen und den Kindern beizubringen, wie man Emotionen verarbeitet. Das bedeutet, für das Kind da zu sein, Verständnis zu zeigen und das Gefühl zu benennen. Frag dein Kind doch mal, wie sich die Wut in seinem Körper anfühlt, und biete alternative Wege, um mit der Situation umzugehen. Auf diese Weise kann man seinem Kind helfen, emotionale Kompetenz zu entwickeln, die es ein Leben lang begleiten wird.
Die Begleitung der Gefühle von Kindern ist eine Investition in ihre emotionale Gesundheit und ihr zukünftiges Wohlbefinden. Wenn wir ihre Gefühle ernst nehmen und liebevoll begleiten, tragen wir dazu bei, starke und emotional intelligente Menschen heranzuziehen.